Montag, 24. März 2014

Hanfanbau soll Bauern retten

Ein Experte fordert, dass Konsum und Anbau von Cannabis legal werden. Die Produktion sollen Bergbauern übernehmen.


Bergbauern im Bergell, Unterengadin oder Verzasca-Tal sollen im Auftrag des Staates jährlich rund 100 Tonnen Cannabis produzieren – und so den Bedarf in der ganzen Schweiz abdecken. Das Cannabis würde über lizenzierte Abgabestellen nur an Volljährige verkauft. Dieses Konzept schlägt Thomas Kessler, ehemaliger Basler Drogenbeauftragter, der Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen vor (siehe unten). Drogenhanf als Rettung für strukturschwache Regionen? Für Kessler keine abwegige Idee: «Der kleinzellige Anbau in den Berggebieten hätte den Vorteil, dass die Felder leichter zu schützen sind als im Mittelland.» Zudem würde den Bergbauern geholfen. Kessler schätzt, dass in einem regulierten Markt jährlich Cannabis im Wert von rund einer Milliarde Franken nachgefragt würde. Ein Grossteil der Erträge würde an den Staat zurückfliessen. Den Bauern blieben rund 100 Millionen Franken. 

Die Landwirte sind laut «SonntagsZeitung» vorsichtig neugierig. Laut Thomas Jäggi vom Schweizer Bauernverband würden sich genug interessierte Bauern finden, falls es eine gesetzliche Grundlage geben würde. Gabriel Ammann, Präsident der Oberwalliser Landwirtschaftskammer, ist gegen eine Legalisierung. Aber: «Wenn es eine Einkommensquelle gibt, wird der Bauer sicher nicht Nein sagen.» Bergbauer und BDP-Nationalrat Hansjörg Hassler warnt: «Wenn Bergbauern den problematischen Cannabis-Konsum unterstützen, könnten sie sich ein Image-Problem einhandeln.» 

Bund prüft Legalisierung: Spätestens seitdem Anfang Jahr der US-Bundesstaat Colorado Marihuana legalisiert hat, ist die Hanffrage auch in der Schweiz wieder aktuell.  Die Eidgenössische Kommission für Drogenfragen lässt sich deshalb diese Woche an einer Tagung über verschiedene Regulierungsmodelle informieren, um Bundesrat und Verwaltung fundiert beraten zu können. Das Volk hat letztmals 2008 über eine Legalisierung abgestimmt. Die «Hanfinitiative» wurde damals klar abgelehnt. 

Quelle: 20minuten (nicht im Netz verfügbar) 24.3.14

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Samstag, 22. März 2014

Viel Ehre und ein wenig Geld

Vier Auszeichnungen für die Verfilmung des Romans von Pedro Lenz: Beim Schweizer Filmpreis hat sich «Der Goalie bin ig» durchgesetzt. Der längste Applaus aber galt dem Ehrenpreisträger.


Die besten Darsteller: Marcus Signer («Der Goalie bin ig») und Ursina Lardi («Traumland») im Schiffbau in Zürich. (21. März 2014) - Bild: Ennio Leanza/Keystone

Und dann das. Da lief dieser Abend im Zürcher Schiffbau reibungslos ab, so perfekt durchgetaktet wie eine Oscar-Gala im Zwergformat. Die Bündner Moderatorin Maria Victoria Haas variierte ihre viersprachigen Ansagen, und die Lichtregie leistete ganze Arbeit. Und dann verschenkte man ausgerechnet die Spannung vor der Ehrung des «Besten Spielfilms». YB-Torhüter Marco Wölfli rannte auf die Bühne und sagte einfach nur: «Der Goalie bin ig.» Regisseurin Sabine Boss war sich erst nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. Andere wiederum fragten sich, wer dieser Ansager war. Vielleicht ein Fussballer?

Aber es stimmte dann schon. «Der Goalie bin ig» ist die erste Deutschschweizer Produktion seit sechs Jahren, die beim Schweizer Filmpreis zum besten Spielfilm gekürt wurde. Das war verdient für eine sorgfältig inszenierte Komödie um einen Loser, die von der natürlichen Berner Kunstsprache aus der Vorlage von Pedro Lenz lebt. «Der Goalie bin ig» wurde auch mit Preisen in den Kategorien «Bester Darsteller», «Beste Filmmusik» und «Bestes Drehbuch» ausgezeichnet, und Pedro Lenz widmete den Quartz allen «marginalisierten Goalies» dieser Welt. So, wie gejubelt wurde, befürchtete man, dass sich das halbe Publikum für marginalisiert hielt.

Aber locker war der Abend schon. Goethe wurde zitiert, und Markus Imhoof redete über das Hirn von Luchino Visconti. Die Gala fand erstmals in Zürich statt. Und da dieser hässliche Kristall-Quartz aussah wie ein kleiner Prime Tower, nahmen auch die Westschweizer Macher des Dramas «Left Foot Right Foot» ein Stück Zürich mit nach Hause. Sie gewannen in den Sparten «Bester Nebendarsteller» und «Beste Kamera». Peter Liechti wurde geehrt für seine unerbittlich komische Annäherung an die Eltern in «Vaters Garten». Er war krankheitshalber abwesend, schaue aber im Fernsehen zu, wie uns versichert wurde. Ein wenig unbelohnt blieb das Drama «Traumland» von Petra Volpe, auch wenn es mit dem Preis für die «Beste Darstellerin» Ursina Lardi bedacht wurde.

Der längste Applaus aber galt dem Ehrenpreisträger Alexander J. Seiler. Es war höchste Zeit, den kämpferischen Regisseur und Publizisten zu würdigen. Er sass auf der Bühne und sagte, er habe nicht viel zu sagen. Er sagte dann doch einiges darüber, wie gerührt er sei und dass er das Filmemachen immer politisch verstanden habe. Er sprach über den filmischen Blick, der nicht nur eine andere Wahrnehmung ermögliche, sondern der Anfang sei einer Verbesserung der Welt. Die Sache mit der Ehre aber sei ihm immer vorgekommen wie eine kostenlose Dreingabe, und da noch viele Künstler nach ihm schlecht bezahlte Arbeit leisten würden, freue es ihn besonders, dass sein Preis mit «ein bisschen Geld» verbunden sei (30'000 Franken). Man hätte ihm stundenlang zuhören können, aber dann nahm man ihm das Mikrofon weg.

Die Preisträger im Überblick

Bester Spielfilm: «Der Goalie bin ig» von Sabine Boss
Bester Dokumentarfilm: «Vaters Garten – Die Liebe meiner Eltern» von Peter Liechti
Bester Kurzfilm: «The Green Serpent» von Benny Jaberg
Bester Animationsfilm: «The Kiosk» von Anete Melece
Bestes Drehbuch: Sabine Boss, Jasmine Hoch und Pedro Lenz («Der Goalie bin ig»)
Beste Darstellerin: Ursina Lardi («Traumland»)
Bester Darsteller: Marcus Signer («Der Goalie bin ig»)
Beste Nebenrolle: Dimitri Stapfer («Left Foot Right Foot»)
Beste Filmmusik: Peter von Siebenthal und Richard Köchli («Der Goalie bin ig»)
Beste Kamera: Denis Jutzeler («Left Foot Right Foot»)
Beste Montage: Tania Stöcklin («Vaters Garten – Die Liebe meiner Eltern»)
Spezialpreis der Filmakademie: Françoise Nicolet für die Kostüme in «Les grandes ondes (à l'ouest)» und «Left Foot Right Foot»)
Ehrenpreis: Alexander J. Seiler

 Quelle: SDA / Tages-Anzeiger

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Donnerstag, 6. März 2014

Tipps zur VA II

Hier nochmals einige Hinweise für einen erfolgreichen Abschluss der Vertiefungsarbeit (bitte vor allem jenen auf zwingende Zweitbesprechung beachten):
  • Daten:
    • 10. März - mit letztmaliger Betreuung im Lernfoyer durch Esther und Zi 309 für inhaltliche Diskussion mit Guntram
    • 17. März - ohne Informatik-Betreuung! Letzte Rücksprachen inhaltlicher Art mit Guntram (freiwillig - aber Zweitbesprechung der VA obligatorisch!)
    • Abgabe der VA am 24. März 2014, ab diesem Datum wieder normaler Kursbetrieb
    • Präsentation der VA am 7. und 14. April 2014
  • Anmerkungen im Text der VA: Hier sei eine einfache Lösung empfohlen (und auch erlaubt). Also in Abweichung von der VA-Wegleitung ist es möglich, die Textstellen mit einer Anmerkung durchzunummerieren und die Anmerkungen gesamthaft am Schluss der Arbeit aufzuführen. Insbesondere ist es nicht nötig, die Anmerkungen auf jeder Seite am Seitenende aufzuführen.
  • Zweitbesprechung des Arbeitsstands (zwingend für Alle) - möglichst am Montag 10.3., ev. am 17.3. mit Guntram.
  • Letzte Recherchen im Lernfoyer (ev. auch zuhause) mit Swissdox:
    Die ultimative Suchanfrage bei der Schweizerischen Mediendatenbank (SMD) für KursteilnehmerInnen der EB Zürich gratis unter:
  • Exemplare für die Abgabe:
    • Abgabe von zwei gebundenen Exemplaren am 24. März
    • Zusätzlich eine elektronische Version auf einem Stick bereit halten zur Übernahme oder Zusand per Mail
    • Zentrale Elemente der VA: Titelblatt mit allen relevanten Angaben; Einleitung; Analyse; Schlussbemerkungen; Quellenverzeichnis; allenfalls Anhang
    • seperat, aber zusammen mit VA abzugeben: Arbeitsprotokoll und Projektbeschrieb
    • bitte auch die Checkliste der abgegebenen Wegleitung zur VA beachten

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