Ein Experte fordert, dass Konsum und Anbau von Cannabis legal werden. Die Produktion sollen Bergbauern übernehmen.
Bergbauern im Bergell, Unterengadin oder Verzasca-Tal sollen im
Auftrag des Staates jährlich rund 100 Tonnen Cannabis produzieren –
und
so den Bedarf in der ganzen Schweiz abdecken. Das Cannabis würde über
lizenzierte Abgabestellen nur an Volljährige verkauft. Dieses Konzept
schlägt Thomas Kessler, ehemaliger Basler Drogenbeauftragter, der
Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen vor (siehe unten).
Drogenhanf als Rettung für strukturschwache Regionen? Für Kessler
keine abwegige Idee: «Der kleinzellige Anbau in den Berggebieten hätte
den Vorteil, dass die Felder leichter zu schützen sind als im
Mittelland.» Zudem würde den Bergbauern geholfen. Kessler schätzt, dass
in einem regulierten Markt jährlich Cannabis im Wert von rund einer
Milliarde Franken nachgefragt würde. Ein Grossteil der Erträge würde an
den Staat zurückfliessen. Den Bauern blieben rund 100 Millionen Franken.
Die Landwirte sind laut «SonntagsZeitung» vorsichtig neugierig. Laut
Thomas Jäggi vom Schweizer Bauernverband würden sich genug interessierte
Bauern finden, falls es eine gesetzliche Grundlage geben würde. Gabriel
Ammann, Präsident der Oberwalliser Landwirtschaftskammer, ist gegen
eine Legalisierung. Aber: «Wenn es eine Einkommensquelle gibt, wird der
Bauer sicher nicht Nein sagen.» Bergbauer und BDP-Nationalrat Hansjörg
Hassler warnt: «Wenn Bergbauern den problematischen Cannabis-Konsum
unterstützen, könnten sie sich ein Image-Problem einhandeln.»
Bund prüft Legalisierung: Spätestens seitdem Anfang Jahr der US-Bundesstaat Colorado Marihuana legalisiert hat, ist die Hanffrage auch in der Schweiz wieder aktuell. Die Eidgenössische Kommission für Drogenfragen lässt sich deshalb diese Woche an einer Tagung über verschiedene Regulierungsmodelle informieren, um Bundesrat
und Verwaltung fundiert beraten zu können. Das Volk hat letztmals 2008
über eine Legalisierung abgestimmt. Die «Hanfinitiative» wurde damals
klar abgelehnt.
Quelle: 20minuten (nicht im Netz verfügbar) 24.3.14
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